Das drei Säulen Modell der Nachhaltigkeit

Bundeskanzlerin Angela Merkel beschreibt das Leitprinzip der Nachhaltigkeit im Fortschrittsbericht 2008 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie wie folgt:

„Der Gedanke der Nachhaltigkeit verbindet wirtschaftliche Leistungsfähigkeit mit ökologischer Verantwortung und sozialer Gerechtigkeit. Diese drei Ziele bedingen einander. Denn auf Dauer ist kein Wirtschaftswachstum vorstellbar, das auf Raubbau an der Natur oder auf sozialen Ungerechtigkeiten beruht. Diese Erkenntnis ist Ausdruck unserer Verantwortung nicht nur für jetzige, sondern auch für künftige Generationen.“ (vgl. Bundesregierung 2008, 11).

Um eine nachhaltige Entwicklung sicherstellen  zu können, gilt es verschiedene Dimensionen zu berücksichtigen. In der Kunststoffindustrie bezieht man sich diesbezüglich meist auf das drei „Drei-Säulen-Modell der nachhaltigen Entwicklung“

Nachhaltige Entwicklung im Spannungsfeld zwischen Umwelt, Soziales und Wirtschaft.
Das drei Säulen Modell der Nachhaltigkeit

Das Modell basiert auf der Hypothese, dass eine nachhaltige Entwicklung nur durch das gleichzeitige Umsetzen von umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen erreicht werden kann. So kann die ökologische, ökonomische und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sichergestellt und verbessert werden. Die drei Aspekte bedingen sich dabei insofern gegenseitig, als das eine ohne das andere mittelfristig nicht aufrechterhalten werden kann.

Mit diesen drei Dimensionen des drei Säulen Modell der Nachhaltigkeit sind im Wesentlichen gemeint:

Ökologische Nachhaltigkeit: Sie orientiert sich am stärksten am ursprünglichen Gedanken, keinen Raubbau an der Natur zu betreiben. Ökologisch nachhaltig wäre eine Lebensweise, die die natürlichen Lebensgrundlagen nur in dem Masse beansprucht, wie diese sich regenerieren.

Ökonomische Nachhaltigkeit: Eine Gesellschaft sollte wirtschaftlich nicht über ihre Verhältnisse leben, da dies zwangsläufig zu Einbussen der nachkommenden Generationen führen würde. Allgemein gilt eine Wirtschaftsweise dann als nachhaltig, wenn sie dauerhaft betrieben werden kann.

Soziale Nachhaltigkeit: Ein Staat oder eine Gesellschaft sollte so organisiert sein, dass sich die sozialen Spannungen in Grenzen halten und Konflikte nicht eskalieren, sondern auf friedlichem und zivilem Wege ausgetragen werden können.

Bedeutung der Säulen und deren Rangfolge

Bereits aus der erwähnten Differenzierung zwischen schwacher und starker Nachhaltigkeit bzw. der daraus resultierenden Debatte folgt die Relativität des drei Säulen Prinzips. Für Vertreter eines starken Nachhaltigkeitsparadigma verkörpert die ökologische Säule sodann auch eher das Fundament wie eine Säule im eigentlichen Sinne. Eine wie auch immer geartete nachhaltige Entwicklung bedarf dann einer Balance mit dem ökologischen System, insofern alle gesellschaftlichen Prozesse langfristig von der Beibehaltung grundsätzlicher ökologischer Funktionen und vom Erhalt eines gewissen Grundstocks an natürlichem Kapital abhängig sind.

Die starke Nachhaltigkeit rechtfertigt eine bevorzugte Stellung des ökologischen Aspekts und stellt damit die Erhaltung der Funktionsfähigkeit des ökologischen Teilsystems als notwendige Bedingung sämtlicher auf Nachhaltigkeit intendierter Handlungen. Das ökologische Teilsystem geht den anderen voran, oder ist mindestens „primus inter pares“[1].

Bei Zielkonflikte ist dem Erhalt der Natur Vorrang zu gegeben wird.

Anzahl der Säulen

Zusätzlich zu diesen werden in einigen Definitionen die kulturelle sowie die institutionelle Dimension erwähnt.[2]


Fussnoten:

[1]     lateinisch für „Erster unter Gleichen“

[2]     siehe Renn et al (2007)

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