Begriff „Nachhaltigkeit“

Definition

Um eine einfachen Anknüpfungspunkt zum Begriff der Nachhaltigkeit zu haben, verweist man in der Diskussion um Nachhaltigkeit oftmals auf den so genannten Brundtland-Bericht[1]. Dieser definiert nachhaltige Entwicklung wie folgt:

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen heutiger Generationen Rechnung trägt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihren eigenen Bedürfnissen nachzukommen.“ [2]

Es gibt zahlreiche Beispiele leicht zugänglicher, ausführlicherer Definitionen der Nachhaltigkeit, welche vom Grundsatz her von einer Mehrheit durchaus akzeptiert werden. In der Regel beschreibt dabei Nachhaltigkeit ein Ziel, einen zu erreichenden Zustand, welcher durch den Prozess einer nachhaltigen Entwicklung angestrebt wird. Ein gutes Beispiel findet man etwa bei Stefan Schaltegger et al. Diese definieren Nachhaltigkeit als Zustand

„…der menschlichen Wohlfahrt, in dem keine Ausbeutung stattfindet und die Natur dauerhaft genutzt und nicht irreversibel geschädigt wird. Den kommenden Generationen soll demnach ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen werden, in dem die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen, die gesellschaftliche Solidarität und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gleichberechtigt Berücksichtigung finden.“[3]

An dieser Stelle speziell hervorzuheben ist der Gedanke, dass Nachhaltigkeit etwas mit intertemporaler Gerechtigkeit zu tun hat. In der Regel im Sinne einer Chancengleichheit verschiedener Generationen. Unser Kinder und Kindeskinder sollen eine faire Chance auf ein „gutes Leben“ haben und nicht durch unsere heutigen Taten in eine ausweglose Situation gebracht werden. Mit der Forderung nach Nachhaltigkeit unterstellt man meist automatisch diese Einsicht[4].

Ein kurzer Blick auf die Geschichte des Begriffs verdeutlicht seine heutige Ausprägung. Mehr dazu finden Sie in unserem Beitrag Spannungsfeld Nachhaltigkeit.


Fußnoten:

[1]     Ein 1983 von der Brundtland-Kommission (UN World Commission on Environment and Development) ausgearbeiteter Bericht. Siehe auch Seite 7: Brundtland Bericht: Our Common Future

[2]     siehe Hauff (1987), Seite 46

[3]     siehe BMU/BDI 2002, Kapitel V

[4]     Die Begründung ist durchaus nicht trivial. Ein moderner und oft gewählter Ansatz ist das Modell des Philosophen John Rawls, Siehe Rawls (1971)